E. Warum so viele Christen die verheißene Gnadenfülle nicht erleben und ihr Scheitern vorprogrammiert ist…sie kommen trotz eines guten Starts nicht in ihre Berufung…

1. Die Gnade ist unverdienbar -
Grundsätzliches zur Gnade – sie ist der Zustand oder Stand unter und in dem jeder wiedergeborene Christ durch Glauben (Rö 4,16) lebt – nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Rö 6,14f)
Aber…
Unter der Gnade zu leben und nicht mehr unter dem Gesetz bedeutet nicht unter dem Geist der Gesetzlosigkeit, das ist der Geist des Antichristen. Es bedeutet nicht, dass wir endlich dem Fleisch Raum geben dürfen und die Sünde, ja nicht so schlimm ist – das wäre die billige Gnade.
Diese Verdrehung geschieht nach dem Apostel Petrus durch die Unbelehrbaren und Ungefestigten, zu ihrem eigenen Verderben (2.Petr 3,16).
Und auch Judas warnt in seinem Brief:
4 „In eure Reihen haben sich nämlich Leute eingeschlichen, deren Verurteilung schon vor langer Zeit in der Schrift angekündigt wurde, gottlose Menschen, die die Gnade unseres Gottes ´als Freibrief` für ein ausschweifendes Leben missbrauchen und die sich damit von dem lossagen, der der alleinige Herrscher ist – Jesus Christus, unser Herr.“ NGÜ
Ohne Heiligung keine Herrlichkeit aber durch Gnade!

Die Gnade ist vielgestaltig,wir brauchen sie für alles und sie ist reichlich vorhanden:

a. die rettende Gnade – erschienen in Chr.J.
b. die erziehenden Gnade – wirksam durch den Hl.Geist
c. die ausstattende Gnade – jede Gabe kommt durch Gnade ebenso die Gerechtigkeit – Titus 3,7
d. die stärkende Gnade – 2.Tim 2,1 – Kraft in Schwachheit
Die Gnade will uns immer mehr verwandeln, nämlich in Jesu Ebenbild und will mit uns arbeiten, sodass wir echt fruchtbar sein können; Bsp. Paulus…was ich bin…was ich erarbeitet habe…

Grundsätzlich gilt:
Wir empfangen die rettende Gnade durch Glauben aufgrund des Wortes der Wahrheit (Kol 1,6), das zu uns kommt z.B. beim Bibellesen – Zeugnis oder durch eine Verkündigung.
Im und mit dem Wort empfangen wir den Glauben an die Gnade, was uns errettet. So haben wir das Königreich Gottes betreten.

Wie haben wir Gnade empfangen?
Wir haben uns gedemütigt und glaubten der Wahrheit Gottes mehr als unseren seelischen Regungen, Erfahrungen oder anderen Meinungen. Das ist ein Prinzip jede (!) Gnade zu empfangen. Ohne Demütigung, die darin besteht Gott Recht zu geben und uns der Wahrheit unterzuordnen, keine Gnade.

2. Die Gnade ist versäumbar…
Nicht nur Nichtchristen, sondern auch Christen können die Gnade verpassen, Mangel daran leiden oder sich von ihr ausschließen.
Hebr 12,15 und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume/dass niemand sich selbst von Gottes Gnade ausschließe;
dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie unrein werden;
16 dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt verkaufte

Dies geschieht, wenn wir unseren seelischen Regungen (Verstand und Gefühl) oder Menschen mehr glauben und vertrauen und danach handeln als der Wahrheit Gottes.
Das nennt die Bibel Stolz!
Dem Stolzen aber, egal wie offen und verdeckt er daher kommt, widersteht Gott selber und nur der Demütige empfängt seine Gnade. Hier zwei apostolische Zeugen für diese Wahrheit:
Jak 4,5»Mit leidenschaftlichem Eifer sehnt sich Gott danach, dass der Geist, den er uns Menschen eingepflanzt hat, ihm allein ergeben ist. «?
6 Aber eben deshalb schenkt Gott uns auch seine Gnade in ganz besonderem Maß. Es heißt ja in der Schrift: »Den Hochmütigen stellt sich Gott entgegen, aber dem Demütigen /wer gering von sich denkt, den lässt er seine Gnade erfahren.«
7 Ordnet euch daher Gott unter!“ NGÜ

Gott möchte, dass unser wiedergeborener Geist, ihm und Seiner Wahrheit allein ergeben und untergeordnet ist. Deshalb und dazu, als Ausstattung gewissermaßen, schenkt Gott uns seine Gnade in ganz besonderem Maß. Aber – nur der Demütige, der von seinen eigenen Ressourcen und Stärke gering genug denkt, der wird die Gnade auch erfahren!
Dem Stolzen aber…

Ein zweiter apostolischer Schriftzeuge…
1.Petr 5,5 Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander! Denn "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade". 6 Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, 7 indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.“ Elberf.

Wir hören gleich noch von den verschiedenen Formen des Stolzes und ihrem Gegenmodell Demut!

Wichtig ist, wenn wir auf etwas oder jemanden einschließlich uns selber, mehr hoffen als auf Gott, bringt uns das regelrecht unter einen Fluch, (da dies eine Form von Götzendienst ist) und wir kriegen Gott als Gegner;
Jer 17,5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN weicht!
6 Er wird sein wie ein kahler Strauch in der Steppe und nicht sehen, dass Gutes kommt. Und an dürren Stätten in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen Land, wo sonst niemand wohnt.
7 Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist!
8 Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist grün, im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen."

Fruchtlosigkeit, Isolation, eine bittere Wurzel, Unfrieden und Verunreinigung anderer sind die bösen Früchte und das Verpassen des Segens, der nur durch Gnade uns zufällt.
Was Gott an gnädiger Erziehung dennoch tut, kann man in Hosea 2 nachlesen. Es gipfelt in V.16
„Siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zu Herzen reden. Dann gebe ich ihr von dort aus ihre Weinberge und das Tal Achor (= Trübsal) als Tor der Hoffnung. Und dort wird sie willig sein wie in den Tagen ihrer Jugend…“

3. Die Ursache des Stolzes und des damit verbundenen Gnadenmangels:
Es ist der natürliche Weg und Erbgut Satans, persönliche Defizite und Mängel durch Selbsthilfemaßnahmen auszugleichen. Es fehlt das Grundvertrauen ggü. Gottes Liebe und einen Offb. wer Jesus ist und wer ich durch ihn bin.
Je mehr ich erkenne, je mehr Liebe, je mehr Glaube, je mehr Demut und damit GNADE.