E. Es ist schon ein paar Monate her, als ich darüber predigte, was es heißt Jesu Jünger zu sein - Stichwort Selbstverleugnung und Jesu Kreuz auf sich zu nehmen. Aus einer anderen Perspektive gehe ich nochmals darauf ein.
Ich lese dazu:.
„Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: »Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.« Joh 8,31

1. Das Kennzeichen eines echten Jüngers ist das Bleiben in Seinem Wort.
„Sein Wort" ist mehr als die Bibel.
Im Licht apostolischer Offenbarung, ist es das Evangelium der Wahrheit und Gnade „das Evangelium von der Gnade Gottes" Apg 20,24

Das Wesen des Wortes ist mit dem Wesen Jesu identisch. In Joh 1 lesen wir:
„14 Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt.
16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.
17 Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit geworden/zu uns gekommen."

Sein Wort ist nicht einfach die Bibel, sondern die Schrift im Licht des Evg.
(d.h. dessen was Jesus uns erworben und geschenkt hat),
sonst droht sie als religiöser Gemischtwarenladen zu verkommen, wo jeder das „einkauft" was ihm schmeckt…oder es „interpretiert" wie es ihm so passt. Gesetzlichkeit oder Liberalismus sind Formen davon.
Sein Wort der Wahrheit erkennen wir im Licht der Gnade, erschienen Jesus und offenbart durch die Apostel.

Schauen wir uns dazu den Kern des Evg's an - Das Wort von der Vergebung

Auf dieses „rettende Wort" hat man im AT gewartet (Ps 130,5), wobei man es punktuell erlebte (David nach seinem Sündenfall).
Im Neuen Bund aber ist durch Jesus mehr und Umfassenders für uns geschehen. So lesen wir in Rö 4:

„4 Wenn jemand durch eigene Leistungen für gerecht erklärt werden will, ist er wie ein Arbeiter, dessen Lohn auf der Grundlage des Geleisteten berechnet wird. Was er bekommt, bekommt er nicht aus Gnade, sondern weil man es ihm schuldet.
5 Wenn hingegen jemand, ohne irgendwelche Leistungen vorweisen zu können, sein Vertrauen auf Gott setzt, wird sein Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet, denn er vertraut auf den, der uns trotz all unserer Gottlosigkeit für gerecht erklärt.
6 Genauso nennt auch David den glücklich, dem Gott ohne irgendeine Gegenleistung Gerechtigkeit schenkt. Er sagt: 7 »Wie gut hat es der, dem sein Ungehorsam gegen ´Gottes` Gesetz vergeben ist und dessen Sünden zugedeckt sind! 8 Wie gut hat es der, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!«
Dies ist Jesu Wort, das Wort der Gnade,der Vergebung, der neuen Gerechtigkeit und des Glaubens, worin es zu bleiben gilt.

2. Die Frucht des Bleibens in Seinem Wort (Sg.) ist,
dass wir die Wahrheit d.h. auch Jesus (immer mehr) erkennen werden…(und glauben)
Die Wahrheit von der Vergebung entfaltet sich für uns, wenn wir in diesem Wort bleiben, wie wenn man in einem Raum bleibt.
Wir vertrauen auf Gott, der uns entgegen unserer Vergangenheit und manchmal gefühlten Gottlosigkeit/Sünde, für gerecht erklärt.
„Er vergibt dir all deine Schuld!" Ps 103,3
Das gilt für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Wie gut, denn „Wenn du, Herr, die Sünden anrechnen würdest/willst - wer könnte/kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?" Ps 130,3

3. Die Frucht der Erkenntnis dieser Wahrheit ist,
dass sie uns frei macht…und in Freiheit hält

a. von… der Trennung von Gott, Schuld und Schuldgefühlen, Zugriff des Feindes, der jede Tür des Unglaubens nutzen möchte; z.B. Ängste

b. zu/zur….Gerechtigkeit aus Gnaden durch Glauben und damit zu einem festen Stand („es steht gut um ihn, Ps 128,5); ob im Kampf (Eph 6,13) oder in Zeiten des Gerichts, die dem Erdkreis bevorstehen (Offb 6,13; Mal 3,2).

c. Zu einem Wandel in der Gottesfurcht = Wandel im Geist
„Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte." Ps 130,4
Das ist doch sehr interessant - empfangene Vergebung ist einer der Quellen für Gottesfurcht. Sela

Die Motivation zu einem geistlichen Lebenswandel die unsere Liebe zu Jesus ausdrueckt, kommt aus der Erkenntnis, dass uns unsere Schuld vergeben ist, und wir dadurch gerecht gesprochen wurde.
Bsp.: Maria
„Glücklich und gesegnet ist dieser Mensch, nämlich der den Herrn fürchtet. In der empfangenen Vergebung hat er die ehrfurchtgebietenden Liebe des Vaters erkannt. Er vertraut Ihm und Seinem Wort und lebt aus dem diesem Vertrauen heraus; d.h. er wandelt in seinen Wegen. Und wer dies tut, darf das genießen, was er sich erarbeitet hat und wird von Zion aus, gesegnet sein. (Ps 128,2.5)

Bsp. das diese Wahrheit verdeutlicht:
„Die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien erlebte nun eine Zeit der Ruhe und des Friedens. Die Christen wurden im Glauben gefestigt und lebten in Ehrfurcht vor dem Herrn. Und weil der Heilige Geist ihnen zur Seite stand, wuchs die Gemeinde ständig weiter." Apg 9,31

1. Sie wurden im Glauben gefestigt durch das Wort: was man sich ruhig gemäß 2,42 vorstellen darf…
„Sie verharrten aber/blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Es kam aber über jede Seele Furcht, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel… Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. Apg 2,42f.47b

2. Leben in der Furcht des Herrn als Auswirkung des Bleibens im Wort des Evg. und dessen Auslebens…

3. Zahlenmäßiges Gemeindewachstum durch übernatürliches Wirken des Hl.G.
Fazit: Der Hl.G. möchte uns zu echten Jüngern machen. Dies geschieht indem er uns ins Wort des Evg. führt und uns hilft darin zu bleiben/wohnen.
Wir leben dadurch in der Wahrheit, die uns freimacht von und zu…z.B. Wandel in der Furcht des Herrn, mit allen segensreichen Folgen für uns und andere…