E. Eine Woche nach Ostern wollen wir uns nochmals anschauen, was Jesu Kreuzigung und Auferstehung für unser persönliches Christsein bedeutet.
Wir wissen Christsein, bedeutet nicht…sondern bedeutet Jesus nachzufolgen und Sein Jünger zu sein.
Das Schlüsselwort von Jüngerschaft „Mit“ lautet (ein weiteres „In“).
Zuerst aber schauen wir uns an, wer ein Jünger ist. Das ist auch die Vorraussetzung wenn wir andere zu Jüngern machen wollen.
„Nun wandte sich Jesus an alle und sagte: »Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“ Luk 9,23f

Ohne Jüngerschaft…keine…aber was bedeutet Jesu Aussage?

1. Sich selbst zu verleugnen heißt sein Selbst zu verleugnen
a. Das ist der Einstieg in Jesu Nachfolge und so beginnt mein Weg mi Ihm:
Ich verleugne jede Anstrengung, zuvor ein anständiger Mensch oder religiös werden zu müssen und empfange das ewige Leben als Geschenk.
Bsp.: Die Berufung von Petrus am See (Matth 4,9). Ihm widerfährt Sündenerkenntnis und Gnade, die ihn in die Nachfolge ruft, ohne Vorbedingungen oder vorherige Verbesserungsmassnahmen…Die Gnade gibt Licht ohne uns wegzuschicken.

Christus hat es mir durch sein Blutvergießen am Kreuz erkauft.
Dies geschieht indem ich meine Sünde bekenne, dass ich bisher nicht an Jesus geglaubt habe, sondern eigene Wege gegangen bis = Feindschaft gegen Gott. Ich empfange Vergebung und Freispruch und nehme Jesus als Herrn meines Lebens an.
Bsp.: Anhalter …Fahrer…und Eigentümer; d.h. ich verleugne das Eigentumsrecht auf mein Leben und die Selbstbestimmung usw.

b. Und so geht es weiter. Mit Selbstverleugnung beginnt unser Weg mit Jesus und es geht weiter mit Verleugnung.
Nämlich allen eigenen Anstrengungen nun aus eigener Anstrengung oder einer Mischung von Kraftaufwand unter Einbeziehung der Hilfe Gottes, ein guter gehorsamer und fruchtbarer Christ zu werden.
Was wir tun können, ist den Hl.G. gemäß Ps 51,14 um Hilfe auch bei der nötigen Motivation zu bitten und uns als rechte Jünger zu erweisen, indem wir Seine Worte in uns bleiben lassen; vgl. Joh 8,31

2. Sich selbst zu verleugnen heißt sein altes Selbst zu verleugnen
Da ist z.B. der „selfish“ = Selbstbezogenheit entgegen Gottes Willen; d.h. alle selbstsüchtigen Gedanken, Worte und Werke. Das gelingt ohne eigene Kraftanstrengung nur, wenn ich „täglich mein Kreuz auf mich nehme.“
Und das geht so:
„Lasst den Geist ´Gottes` euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben. Nun, wer zu Jesus Christus gehört, hat seine eigene Natur mit ihren Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Da wir also durch ´Gottes` Geist ein ´neues` Leben haben, wollen wir uns jetzt auch auf Schritt und Tritt von diesem Geist bestimmen lassen.“ Gal 5,16.24f
Hier haben wir nun die Bedeutung des Kreuzes und was es heißt „täglich“ sein Kreuz auf sich zu nehmen.
Es ist der Glaube, dass ich das neue Leben durch den Hl.Geist habe und meine „selbstsüchtige Begierden“ mit gekreuzigt sind, und das nur weil ich zu Jesus gehöre.
Wenn ich das mit dem Herzen glaube und mit dem Mund bekenne, werde ich vor der Sünde gerettet. Der Unglaube raubt uns den Sieg!
Nochmals von einer anderen Perspektive:
„Da ihr nun also zusammen mit Christus auferweckt worden seid, sollt ihr euch ganz auf die himmlische Welt ausrichten, … 2 Richtet eure Gedanken auf das, was im Himmel ist, nicht auf das, was zur irdischen Welt gehört. 3 Denn ihr seid ´dieser Welt gegenüber` gestorben, und euer neues Leben ist ein Leben mit Christus in der Gegenwart Gottes.“ Kol 3
Wir sind nicht nur mit Christus gekreuzigt, sondern auch im Geist mit-auferweckt worden, damit wir ein Leben als Nachfolger führen können und auch wollen.
„Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten.“ Kol 2,12 Lu
Dieser Glaube setzt das Bleiben des Wortes Gottes in uns voraus (Joh 8,31).
Weil wir mit Christus gekreuzigt, begraben und mitauferstanden sind (!) und zwar durch den Glauben, aus derselben Kraft, die Jesus auferweckt hat von den Toten…haben wir die „Lizenz erfolgreich zu töten“

„Tötet daher, was in den verschiedenen Bereichen eures Lebens noch zu dieser Welt gehört: sexuelle Unmoral, Schamlosigkeit, ungezügelte Leidenschaft, böses Verlangen und die Habgier… Doch jetzt legt das alles ab, auch Zorn, Aufbrausen, Bosheit und Verleumdung; kein gemeines Wort darf über eure Lippen kommen. 9 Belügt einander nicht mehr! Ihr habt doch das alte Gewand ausgezogen – den alten Menschen mit seinen Verhaltensweisen – 10 und habt das neue Gewand angezogen – den neuen, von Gott erschaffenen Menschen, der fortwährend erneuert wird, damit ihr ´Gott` immer besser kennenlernt und seinem Bild ähnlich werdet.“ Kol 3,5.7

Das Verleugnen geschieht also nicht in eigener Anstrengung, sondern unter totaler Einbeziehung des Hl.G., der mich an mein Kreuz d.h. Mitgekreuzigt-sein erinnert; und zwar durch das Wort.
Wenn dann körperliche oder seelische Bedürfnisse die dem Willen Gottes und der Schrift entgegenstehen, aufmachen wollen; richte ich meine Gedanken auf das Himmlische und bekenne mit meinem Mund, dass sie gekreuzigt sind…somit töte ich und lege ab…ohne dagegen anzukämpfen.

Nachfolge im Licht des Neuen Bundes bedeutet also:
1. seine eigenen Anstrengungen beim Eintritt und im Verlauf der Nachfolge und 2. sein altes fleischliches Begehren zu verleugnen und täglich den Sieg des Kreuzes für sich in Anspruch zu nehmen, denn „Der Mensch, der wir waren, als wir noch ohne Christus lebten, ist mit ihm gekreuzigt worden, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir nicht länger der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit.“ Rö 6,6f

„Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“
Wer also sein altes ichbezogenes Leben erhalten will, indem er es auslebt, anstatt es um Christi Willen aufzugeben, der kann das neue Leben verlieren.„Wer so ´lebt und` handelt, wird keinen Anteil am Reich Gottes bekommen, dem Erbe, das Gott für uns bereithält.“ Gal 5,21b

Nachdem wir nun die Grundlagen für unsere Nachfolge gelegt haben…fragen wir nach der praktischen Umsetzung. Aber Vorsicht – nicht wir setzen das Wort um!
„22 Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt, besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung.“ Gal 5,22f
Wir hörten, dass Nachfolge darin besteht, dass wir dem neuen Leben im Geist, auch Raum geben. Das nennt die Bibel auch überwinden.

a. Zum einen wird etwas vermieden, nämlich den eigenen Kraftanstrengungen statt dem Geist der Gnade, sowie ungöttlichen Bedürfnissen Raum und nachzugeben, das nennt die Bibel sündigen.

b. Zum anderen aber besteht sie darin, dass wir uns aktiv vom Hl.G. gebrauchen lassen, anderen zu helfen und dabei angetrieben zu werden von Gottes Erbarmen. Dies nennt die Bibel Nächstenliebe.
Die kann ganz praktisch daherkommen, wie im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter.

c. der Nachfolger Jesu weiß um das Wörtchen „mit-„Dies gilt auch für das Mitleiden.
Mt 10,25 „Es ist für den Jünger genug, dass er ist wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!“
Ablehnung, Trennung bis hin zum Märtyrertod gehören zur Nachfolge.

d. Das gilt auch wie Menschen mit unserem Zeugnis umgehen…
„Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ Luk 10,16

Wir sind eins mit Christus, weil wir mit IHM…
ER ist dadurch durch Seinen Hl.Geist in uns und wir mit ihm…mit allen Konsequenzen.
Das ist und ermöglicht Jüngerschaft im Licht des Neuen Bundes.