Grundlage: „Durchs Feuer“ von Michael Herwig, prophetisches Bulletin Stiftung Schleife (4-2010)

Sacharja 13,9 „Und ich will sie durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert und prüfen, wie man Gold prüft. Dann werden sie meinen Namen anrufen und ich will sie erhören. Ich will sagen: Es ist mein Volk; und sie werden sagen: HERR, mein Gott.“

Zu Beginn von Sacharja 13 lesen wir in Vers 1: „An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle fließen (oder „eine Quelle wird geöffnet sein“) zur Reinigung von Sünde und Unreinheit.“. Es ist eine Quelle der Versorgung, diese Quelle sättigt die Durstigen und Hungrigen umsonst (d.h. kaufen ohne Geld - Jes. 55,1).
Zuerst ist also der Hinweis auf die Quelle, wo Reinigung geschehen kann und das die Kosten für diese Reinigung schon bezahlt sind.

Sacharja berichtet dann weiter von einem Prozess der Reinigung, den er am Volk Israel durchführt, von der Ausrottung von Götzen, Propheten und den Geist der Unreinheit wird der Herr aus dem Land wegschaffen und es wird ein Schwert gegen die Hirten erweckt.
2/3 des Volkes werden ausgerottet und untergehen. Und das letzte Drittel, das übrig ist, geht durch das Feuer. Sie werden durch das Feuer geläutert und geprüft, dann werden sie den Namen des Herrn anrufen und er wird sie erhören und er wird sagen: Es ist mein Volk und sie werden sagen: Herr, mein Gott.
Das ist wie eine Erneuerung des Bundes oder das Zurückfinden zu dem Bund, den Gott mit uns Menschen geschlossen hat.

Ziel des ganzen ist also, dass das Volk (oder der heilige Rest; s. Jes.10,21) zurück zum Herzen Gottes gebracht wird.

Michael Herwig schreibt „Wir stehen also in einem großen Scheidungsprozess: Einer Scheidung zwischen denen, die dem Zeitgeist folgen und jenen, die Jesus nachfolgen.“

Es ist ganz klar: Das Feuer der Reinigung gilt nicht denen, die von Gott abfallen, sondern diesem „heiligen Rest“, der sich zu Gott hält. Es gilt uns, die wir Gott dienen wollen. Uns will Gott „durchs Feuer gehen lassen und läutern wie man Silber läutert und prüfen, wie man Gold prüft“. Uns will Gott noch einmal heiligen und mit uns seinen Bund erneuern.
Er bereitet sich ein Volk, das wieder seine Wesenszüge trägt.

Michael Herwig beschreibt, dass dieses Feuer in einer Vielzahl von Flammen lodert:
- Das Feuer von Gottes Gegenwart
- Das Feuer der Läuterung
- Das Feuer der Verfolgung
- Ein Glaube, der uns etwas kostet
- Das Feuer des Wortes Gottes
- Das Feuer des Heiligen Geistes
- Das Feuer auf dem Altar unseres Herzens.
(mehr dazu im o.g. Artikel)

Dieser Prozess der Reinigung, Überführung und der Scheidung hat schon überall begonnen, ob es nun in den großen Kirchen oder in kleinen Gemeinden ist – ich bemerke ihn auch bei mir selbst.

Ich fand eine Aufzeichnung von mir von Mai letzten Jahres.
„Gott, wenn ich deine Gunst habe, lass mich deine Wege erkennen.“
Das sagte Mose – und das war auch mein Gebet. Mir wurde neu klar, dass ich eines Tages vor Gott stehe und Rechenschaft für mein Leben ablegen werde – und dass es wichtiger ist, vor Gott zu bestehen als alles, was Menschen über mich denken oder reden oder wie sie mit mir umgehen.
Ich hatte außerdem aufgeschrieben: „Ich treffe die Entscheidung, mein Leben im Griff zu haben – und nicht, dass mein Leben mich im Griff hat.“
Im Herbst erzählte ich in einem Gebetstreff, dass ich müde bin, nur von der Liebe und Güte Gottes zu wissen, darüber zu lesen, sie zu sehen oder davon zu hören – ich wollte sie endlich erleben.

Seitdem erlebe ich die Eigenschaften von Gott immer wieder neu. Er zeigt sich als der Erschaffer, der Herrscher, der Allmächtige, der Heiler, der Sieger, Schöpfer, der Gott der Offenbarungen und der Gott der Erschütterungen, er ist Abba, der Vater… und so vieles mehr.
Dann begannen Prozesse, wo Altes an die Oberfläche kam, Dinge die ich schon längst beiseite gelegt – oder einfach tief verborgen hatte. Als ich dann diesen Artikel von dem Prozess der Läuterung und Reinigung las, dachte ich: Genau so fühlt es sich an!
Pauline Flatley predigte vor einiger Zeit über diesen Prozess und der großen Hitze, die dabei entsteht („Hot-white“) – dem Feuer der Läuterung.
Um ein reines Edelmetall zu bekommen, wird die Ursprungsmasse stark erhitzt, damit die eingeschlossenen Verunreinigungen an die Oberfläche steigen und abgeschöpft werden können.
Und genau das geschieht: Unsere Verunreinigungen steigen in diesem Feuer nach oben – und werden abgeschöpft. Egal, was es ist.

Bei mir begann es mit diesem Ausspruch, dass ich endlich Gottes Liebe erleben will. Und etwas in mir begann sich in Bewegung zu setzen. Wenn Du „Feuer“ kriegst, beschreibt das Prozesse, die nicht unbedingt angenehm sind, wo etwas erhitzt wird, zum Kochen kommt oder Druck entsteht. In einem solchen Prozess erkannte ich plötzlich ganz klar eine „Verunreinigung“ – und gleichzeitig meine Unfähigkeit, diese selbst zu entfernen.
Ich kämpfte schon so lange darum, meine Identität als Kind Gottes zu ergreifen –wir haben schon zu Beginn unserer Zweierschaft immer wieder darum gerungen, dass wir einerseits wissen, wer wir durch Jesu Erlösung, durch sein Blut sind – sich das aber tief in unserem Innern nicht zeigte, es war nicht wirklich erlebbar, da steckten alte Erfahrungen so tief in uns drin.
Also beschloss ich, sie nicht mehr anzuschauen und einfach „das Alte hinter mir zu lassen“, wie Paulus es sagt. Doch damit war es nicht weg, sondern nur tief unten abgelagert. Und diese Verunreinigung kam jetzt an die Oberfläche.
Das Ermutigende an der ganzen Sache ist: Es ist Gottes Prozess. Er sammelt sein Volk und lässt es durchs Feuer gehen, um es zu reinigen, zu heiligen und mit seinem Geist zu erfüllen – und es dann mit neuer, göttlicher Autorität auszustatten. Das Volk Gottes soll Seine Wesenszüge tragen und Sein Herz repräsentieren.

Und das will ich: Seine Wesenszüge tragen. Da ist kein Platz für Selbstablehnung, Verstecken oder ein „sich-klein-machen“. Mein Verstand wusste das schon seit langem – und jetzt entstand durch das Feuer Gottes ein Siedepunkt, der es mir unmöglich machte, dies länger hinzunehmen oder weiter allein darum zu kämpfen.
Ich brauchte Hilfe – und fand sie bei Geschwistern. Wir fanden gemeinsam genau das Wort Gottes, was diesen Fels zerschlägt (oder zum Schmelzen bringt), der diese Unreinheit so lange gefangen gehalten hat. Und sie steigt an die Oberfläche und ich kann sie dem Herrn hinhalten, weil ich weiß, das am Kreuz der Ort ist, wo Jesus mir in all meiner Unvollkommenheit immer wieder mit seiner erlösenden Liebe begegnet. Er hat alles bezahlt, was dafür notwendig war. Er wurde für uns die Quelle der Reinigung und Vergebung, „der Heilsbrunnen aus dem wir mit Freuden Wasser schöpfen.“ (Jes. 12,3).

Diese Reinigungsmöglichkeit will ich immer wieder nutzen, ich will Jesus oder den Heiligen Geist da ran lassen. Ich will mich läutern und zurück zum Herzen Gottes bringen lassen – in jeder Beziehung, in jedem Bereich meines Lebens. Ich will durch dieses göttliche Reinigungsfeuer gehen, auch wenn ich dort nur noch zu Gott schreien kann und Buße tun kann – weil ich weiß, dass Gott dies will: Mich reinigen und wiederherstellen, mich heiligen und immer mehr zu Seinem Ebenbild zu machen, er will mich mit göttlicher Autorität ausstatten, dass ich als Königin diene und als Priesterin herrsche – und ihn repräsentiere.