Maria – Man könnte in vielerlei Richtung über sie etwas sagen
Aspekt ihrer Berufung
Einige Parallelen mit unserem Leben, natürlich ist ihre Berufung und Auftrag (den Sohn Gottes zu empfangen, gebären und aufziehen) nicht mit unserer Berufung zu vergleichen!
• Aber jeder von uns hat von Gott einen Ruf auf seinem Leben, eine Beauftragung, eine Berufung
Und dann kommt es anders als man es sich gedacht hat, und manches dauert, bis man schon fast denkt, es kommt gar nicht mehr in Existenz!
• Auch wir als Gemeinde haben viele starke Berufungen gehört! Ist das alles aus und vorbei?

Als Maria durch den Engel Gabriel hörte, was Gott mit ihrem Leben vorhat, konnte sie nicht ahnen, was es wirklich bedeutet!
Der Engel Gabriel sagt zu Maria in Luk.1, „Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben.
33 Er wird für immer über die Nachkommen Jakobs herrschen, und seine Herrschaft wird niemals aufhören.«
Maria fragt, wie soll das geschehen, Gabriel erklärt es.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.«
38 Da sagte Maria: »Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.«
Sie sagte ja zu ihrer Berufung und Beauftragung. Aber hatte sie eine Vorstellung, was es bedeutet? Was sie erleiden und erleben würde?
• Wie gesagt, wir können uns nicht wirklich was Berufung betrifft mit ihr vergleichen. Aber ging es uns nicht auch so, als wir durch Propheten, oder ein direktes Wort vom Herrn oder hier in der Gemeinde von anderen hörten, was Gott mit unserem Leben vorhat.
• Wir haben uns tief gefreut!
Marias Lobgesang:
46 Da sagte Maria: »Von ganzem Herzen preise ich den Herrn,
47 und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.
48 Denn er hat mich, seine Dienerin, gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau. Ja, man wird mich glücklich preisen – jetzt und in allen kommenden Generationen.
49 Er, der Mächtige, hat Großes an mir getan. Sein Name ist heilig,

Sie ahnt nicht, was das wirklich für sie bedeutet!
Hatte sie nicht auch die Vorstellung, dass ein König kommt, der herrscht und gerecht richtet?
So stellten sie sich den Messias vor. Gott richtet nun sein Königreich auf! Und sie ist die Mutter des Königs. Wunderbare Zeiten warten auf sie! Was wird sie sich alles vorgestellt und erwartet haben?
Vielleicht hatte sie weiter die Frage, wie wird es sich entwickeln, aber sie vertraute Gott.
Und dann wurde es weniger glanzvoll!!!
Und dann wurde es sichtbar, dass sie schwanger ist. Was werden wohl die Nachbarn gesagt haben, hinter vorgehaltener Hand oder ganz offen. Unzucht – schon vor der Hochzeit eine sex Beziehung zu haben. Das war strengstens verboten!
Vielleicht dachte sie, wenn das Kind erstmal geboren ist, dann ändert sich alles, aber….

Kein Platz in Bethlehem, Kind kommt in einem Stall zur Welt, noch nicht einmal eine Hebamme oder Freundin war dabei. Nur Josef, der eine Geburt noch nie mitgemacht hat! Geburtshilfe war keine Männersache! Kein warmes weiches Bett, keine Toilette und Bad kein heißes Wasser,
Dann kamen die Hirten und die Könige und Maria bewegte alle ihre Worte in ihrem Herzen, und sann darüber nach. Das wird sie sicher oft getan haben. Daran hielt sie sich fest!
• Lasst uns das festhalten, was der Herr zu uns gesprochen hat, auch wenn das Sichtbare nichts von dem zeigt, was Gott zugesagt hat.

Jesu Vorstellung im Tempel
Luk.2,22 Als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung vorüber war, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen
34 Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: »Er ist dazu bestimmt, dass viele in Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird –
35 so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen, was für Gedanken in ihren Herzen sind.«

Hatte Maria sich ihre Berufung so vorgestellt?
Der Sohn Gottes – sollte das nicht eine glanzvolle Mutterschaft sein? Schwert durch die Seele?

Flucht nach Ägypten – Ägypten steht für Enge, Unfreiheit, fern der Heimat. Erst viele Jahre später, nach Herodes Tod konnten sie in ihre Heimatstadt zurückkehren.

Nächste Erwähnung: Der 12 jährige Jesus im Tempel
Maria muss immer wieder feststellen, sie versteht ihren Sohn nicht! Er ist nicht ungehorsam, aber er lebt aus einer anderen Quelle
Jesus ist verständiger als Kinder seines Alters! Er debattiert mit den Gelehrten im Tempel
Jesus ist ihr vertraut und doch fremd!
Erziehung ist so wichtig, sie will es richtig machen und kommt doch an ihre Grenzen.
• Kommen wir nicht auch immer wieder an unsere Grenzen? Wollen es richtig machen, aber wo bleibt der sichtbare Erfolg?

Hochzeit zu Kana
Joh.2,3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Hier wird sie ganz grob, oder recht deutlich von Jesus zurecht gewiesen. Jesus sagte ihr, dass er weiß, was er tut. Dass sie sich nicht einmischen soll. Ihr Muttersein hatte seine Grenzen! Jesus grenzt sich ganz deutlich von ihr ab.
Sie hatte gewiss eine andere Vorstellung! Als Mutter mit zu gestalten, leiten, einbezogen zu werden

Hier ist für Maria die nächste brüskierende Situation
Mat.12,46 Während Jesus noch zu der Menge redete, waren seine Mutter und seine Brüder gekommen. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen.
47 Einer aus der Menge sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!«
48 Jesus wandte sich zu dem, der ihm diese Nachricht brachte, und erwiderte: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?«
49 Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder!
50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«
Man hatte die Eltern zu ehren! Wenn seine Mutter ihn gern sehen will, dann hat der Sohn zu kommen. Aber Jesus setzte sich über diese gesellschaftliche Norm hinweg. Maria konnte das als Ablehnung verstehen. Sie wird mit allen Frauen gleichgestellt, die Gottes Willen tun. Es schien, als ob sie in Jesu Leben keine Bedeutung mehr hatte. Jesus hatte sich von ihr losgelöst. Sie hatte keinen Einfluss mehr, wie es ihr wohl damit ging?

• Scheint es bei uns nicht auch manchmal so, dass alles sich verändert, ganz anders als wir uns das dachten?

Die Angehörigen wenden sich gegen Jesus
Mark.3,20 Jesus ging nach Hause, und wieder versammelte sich eine Menschenmenge bei ihm, sodass er und seine Jünger nicht einmal Zeit zum Essen fanden.
21 Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen. Sie waren überzeugt, dass er den Verstand verloren hatte ; NGÜ
(denn sie sprachen Er ist von Sinnen, Luther.)
Ich denke, Maria war nicht unter den Angehörigen. Aber die ganze Verwandtschaft ist gegen Jesus aufgebracht! Das ist ein riesiges familiäres Zerwürfnis! Und Maria mitten drin, die wahrscheinlich emotional sehr mitgenommen ist und sich dachte, wie konnte das auf uns zukommen!

Nebenbei: Maria hat nach Mark.6,3 neben Jesus noch mindestens 6 weitere Kinder.

Aber hier erweist sich das Wort, das Simeon zu ihr im Tempel sprach. Jesus wird abgelehnt werden und es wir dir wie ein Schwert durchs Herz gehen. Das war nicht nur auf die Kreuzigung bezogen. Ihr Leben als Mutter von Jesus war nicht einfach!

Dann stirbt Jesus am Kreuz! – das zerriss ihr das Herz!
Joh. 19,25 am Kreuz übergibt Jesus seine Mutter der Fürsorge des Johannes
Jesus kümmert sich natürlich um seine Mutter, er liebt sie und will sie versorgt wissen.

Wie Maria vieles, was in ihrem Leben geschah sicher nicht erwartet oder vorausgesehen hatte, so ist es auch bei uns.
Ihr Beispiel soll uns trösten und selbst wenn wir Fehler machen, oder fast aufgeben wollen, sagt Paulus in Röm.11, 29 wenn Gott in seiner Gnade Gaben gibt oder jemand beruft, macht er das nicht rückgängig.
Gott nimmt seine Berufung für unser Leben oder für unsere Gemeinde nicht zurück!
Das ist Trost und gibt Sicherheit! Lasst uns Gott vertrauen!

Diese Worte hätte Maria sagen können:
Ps 94, 8 Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.
19 Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele.
22 Aber der HERR ist mein Schutz, mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.

Maria als Vorbild: Mut mit Gott zu gehen, ihm zu vertrauen, standhaft zu sein, Schwierigkeiten auszuhalten und durchzuhalten! Es kommt oft einfach anders als man sich das so gedacht hat. Aber Gott hat seine Pläne und die kommen zum Ziel!
The best is jet to come – das Beste kommt noch!