E. Vergesslichkeit kann uns das Leben sehr erschweren - ob im natürlichen Leben aber auch im Geistlichen. Wir hörten in den beiden letzten Botschaften von den gravierenden Folgen der Vergesslichkeit für eine ganze Generation des Volkes Israel in der Wüste. Darum lädt uns Gott immer wieder ein...und gerade in unseren Tagen, wo Ansteckungsgefahr droht, mit Unzufriedenheit, Murren und Klagen...sich an das Gute zu erinnern:

„Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
3 Er vergibt dir all deine Schuld und heilt alle deine Krankheiten.
4 Er erlöst dein Leben vom (ewigen) Verderben, krönt dich mit Güte und Erbarmen.
5 Er gibt dir in deinem Leben viel Gutes – überreich bist du beschenkt! (AMP „Er sättigt dich mit allem was in deinem jeweiligen Alter und in deiner Situation brauchst und begehrst“).
Wie sich bei einem Adler das Gefieder erneuert, so bekommst du immer wieder jugendliche Kraft.“ Ps 103,2-4 NGÜ und LU

Wir werfen bereits hier wie auch an anderen Stellen des AT einen prophetischen Blick auf das Kreuz und auf das was Jesus dort uns Gutes getan hat: Vergebung aller Schuld, Heilung aller Krankheiten, Errettung vor der Verdammnis und Krönung mit Güte und Erbarmen, was sich darin ausdrückt, dass wir überreich beschenkt sind mit allem Guten was wir brauchen und begehren.

Aktiv sollen wir uns daran erinnern und gerne hilft der Hl.G. uns dabei. Nicht nur um Inhalte für unseren Lobpreis zu erhalten und ein dankbares Herz, sondern um unseren Glauben immer wieder zu „aktivieren“. D.h. aktiv das im Glauben in Anspruch zu nehmen, was ER uns erkauft.
Nicht nur für dich persönlich, sondern das alles - Vergebung, Heilung, Rettung, Wohlergehen - gilt ja für den gesamten Leib Christi.
Im Hebr. gibt es nicht unserem Sinne die Zeitformen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - das wird besonders hier deutlich und wir stoßen darauf wenn wir versch. Bibelübersetzungen vergleichen.
Bsp.: ER hat dir alle Schuld vergeben, ER tut es und wird es tun.
Gl.anwendung: Du dankst für die Vergebung und empfängst sie aktuell, wenn du gesündigt hast.

Darüber hinaus möchte ich aber heute unseren Fokus auf V.5 und unsere spez. Gemeindegeschichte lenken und nicht nur zu einem dankbaren Rückblick einladen, sondern unseren Glauben an das Empfangene „aktivieren“, nämlich um ERNEUERUNG. Auch dies ist wie die anderen vier Früchte eine Frucht der Erlösung - Erneuerung.
„Wie sich bei einem Adler das Gefieder erneuert, so bekommst du immer wieder jugendliche Kraft.“ V.5
So war es, ist es und wird es sein - Gleichzeitigkeit!
So gilt es für dich persönlich ganzheitlich, für Körper, Seele und Geist. Erneuerung deiner Kraft.
Und das gilt für den Leib Christi als Gesamtheit, was die notwendige geistliche Erneuerung angeht.

Das CZN hat seit Gründung Anteil an verschiedenen Erneuerungsbewegungen - im Zentrum standen jeweils bestimmte Offenbarungswahrheiten und Wirkungen des Hl.Geistes. Ich will sie kurz skizzieren.
Bei der Lektüre des Büchleins „Change“ - Kommende Veränderungen und wie wir uns darauf vorbereiten können“, Larry Randolph - wurde ich an unser geistliches Mit-Erbe erinnert.
Larry nennt drei Hauptwellen, die Teile des Leibes Christi angenommen hatten:
1901 Beginn der ersten Welle „Pfingstbewegung“ - Geistestaufe und Sprachengebet
1960 Beginn der zweiten Welle (1967 Kath. Kirche) „Charismatische Erneuerung“ - Geistesgaben
In der Übergangsphase der beiden Wellen gab es kleiner Wellen: z.B. „Jesus People-Bewegung“
1981 Beginn der „Dritten Welle“ oder „Power Evangelisation“ - J.Wimber - Zeichen und Wunder
Davor in den frühen 70ern weitere Wellen: „Glaubensbewegung“ (Hagin) - die Macht des gesprochenen Wortes, dass körperliche Heilung und Wohlstand bringt. Mitte der 70er: „Befreiungsbewegungen“, aber auch „Innere Heilung“ (Sandfords), „Shepherding-Bewegung“, Leiterschaft und Unterordnung, gegen den Geist der Unabhängigkeit. In den späten 70er und frühen 80er Jahren: „Kingdom now Bewegung“ - R.G. im hier und jetzt nicht erst im 1000 jährigen Reich. „Geistliche Kampfführung“ C.P. Wagner (Schofar, Tanz, Banner)
Nach der 3. Welle: Ende der 80er - die „apostolische und prophetische Bewegung“ - ihre Dienste und der zentrale Stellenwert der Gabe der Prophetie.
In den frühen 90ern „Toronto-Segen“ (parallel Rodney H.Brown und Claudio Freidzon) - sie half vielen sich von ihren Hemmungen zu befreien, aber auch die Vaterliebe neu zu erfahren und die Kraft der Salbung zu suchen. „Herrlichkeitsbewegung“ mit versch. bes. Manifestationen (Öl, Gold...) - Ruth Heflin,

Die drei Hauptbewegungen-wellen führten zusammen genommen dazu, dass mehr Menschen gerettet wurden, mehr im Hl.G. getauft, mehr Missionare ausgesandt und mehr Gemeinden gegründet wurden als in allen früheren Erneuerungsbewegungen zusammen. (Change, S.14). Obwohl Larry sein Buch bereits 2006 schrieb finde es ich hochaktuell, wenn er schreibt: „Ich befinde mich in einer Übergangsphase. Ich versuche im Spannungsfeld zwischen dem Festhalten dessen, was Gott in der Vergangenheit geschenkt getan hat, und dem Aufbruch zu neuen Dimensionen der Erweckung die Balance zu finden. Dennoch hege ich die Hoffnung, dass es der Gemeinde Jesu unserer Tage irgendwie gelingt, die guten Werke der Vergangenheit in unseren geistlichen Fundamenten zu bewahren und zugleich im Geist ein Gebäude zu errichten, das die kommende Ausgießung des Hl.G. zu fassen vermag.“

Das Prinzip der Metamorphose gilt für alle göttlichen Erneuerungsprozesse. Die gesamte Kirchengeschichte ist eine Aneinanderreihung von beständigen Erneuerungen mit oftmals schwierigen Übergangsphasen. Manches Handeln Gottes wurde durch Menschen und ihre Eigeninteressen/Sünden verunreinigt und vorzeitig abgebrochen. Bps.: Lakeland, Pensacola
Anderen haben ihre Reinheit bewahrt und haben dennoch immer wieder Phasen der Transformation durchlaufen.
„Wir ehren das, was gestern war (lernen aus den Fehlern ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten), aber wir gehen zugleich auf unsere Bestimmung zu - der Weg geht von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.“ L.R.

Heilsames Erinnern bzgl. Erneuerung bedeutet nicht, dass wir einen Schrein um Vergangenes bauen, sondern die empfangenen Wahrheiten - inzwischen gereinigt - neu entdecken, uns aneignen und dran bleiben; d.h. Praktizieren.
Nicht immer ist alles dran; ähnlich ist es mit dem Schulstoff, den wir gelernt haben. Alles war gut und richtig, manches haben wir zum Segen für uns und andere angewendet, anderes werden wir in der Zukunft brauchen - gerade was die Befreiungsdienste angeht. Anderes ist Bestandteil unseres geistliches und gemeindlichen Lebens und braucht hie und da die Erinnerung, wie letzten So. Gerda das getan hat.

In diesem Sinne laßt uns auch das fünfte Element „Erneuerung“ bewahren und allem seinen Raum geben zu seiner Zeit.