E. Ich kenne jetzt nicht eure Bitten und Wünsche für das Neue Jahr, die manche letzten Samstag im Rahmen des Jahresschlussgottesdienstes notiert haben; ich habe im Nachgang “Gunst” hinzugefügt und zwar bei Gott und bei den (richtigen Menschen). Und vll tun das einige nach der heutigen Botschaft genauso.

Gottes Gnade, das ist SEINE unverdiente Zuwendung, die wir uns nicht verdienen können!
Sie erscheint in vielerlei Gestalt und Form mit unterschiedlichen Absichten.
Bsp.: Sie erschien sichtbar in Jesus zu unserer Rettung, durch den Hl.Geist erzieht sie uns zu einem geistlichen Lebenswandel und durch sein Wort erweckt sie die Sehnsucht nach Jesu Wiederkunft (Tit 2,11-13).

Heute sehen wir uns ein anderes Gesicht der Gnade an, nämlich die Gunst.
Def. in Wikipedia: “Unter Gunst versteht man das Wohlwollen, eine freundliche, gnädige Gesinnung einem anderen Menschen gegenüber. Ein Gunsterweis ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass man für einen anderen Menschen nur etwas Gutes will. Zum Teil wird das Wort Gunst auch im Sinne von Bevorzugung gebraucht. Aber auch Gewogenheit, die Erfüllung eines Wunsches oder einer Bitte, eine gute Gelegenheit oder ein glücklicher Umstand.”

1. Gunst in Aktion
Ruth fand Gunst bei ihrem Chef Boas, der später ihr Ehemann wurde. Dahinter steckt die Gunst Gottes, dem es nicht nur um Ruths Versorgung ging, sondern um ihre Berufung Vorfahren Jesu zu sein. (Ruth 2,2.10.13)

Hannah suchte Gottes Gunst in ihrer Unfruchtbarkeit, sie fand sie und bekam Samuel als ihren ersten Sohn (1.Sam 1,18)

Joseph - “Gott war mit ihm und errettete ihn aus aller seiner Bedrängnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Regenten über Ägypten und über sein ganzes Haus.” Apg 7,10

Esther fand Gunst beim persischen Großkönig. Er wurde ihr Ehemann und sie die Retterin des Volkes Israel (Esther 2,9.17)

Wenn Gott Menschen Gunst schenkt begegnet er nicht nur persönlichen Bedürfnissen, sondern dient auch der jeweiligen Berufung.
Gunst hat also ebenso viele Gesichter, sie will uns und andere durch uns segnen.

2. Gunst in Entwicklung
Gottes Gunst können wir uns weder erabeiten noch erschleichen, wie das in der Welt so möglich ist. Sie ist aber auch keine willkürliche Zuwendung eines souveränen Gottes, der sie dem einen gibt, und dem anderen nicht.
Wir können in der Gunst wachsen!
Das hören wir über Samuel: “Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen.” 1.Sam 2,26
Aber auch über Jesus. Nicht viel erfahren wir über sein Leben vor seinem öffentlichen Dienst, der mit der Salbung des Hl.Geistes und seiner Taufe am Jordan begann. Aber: “Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gunst/Gnade (griech. Charis) bei Gott und den Menschen.” Luk 2,52 NGÜ: “Gottes Gnade war mit ihm, und die Menschen hatten Freude an ihm.”

Wortbedeutung nach STRONG: Göttlicher Einfluss auf ein Herz und seine Wiederspiegelung im Leben. Angenommen, gesegnet, begünstigt, geschenkt, Freude,Freiheit, Lust, dankenswert.

Gibt es etwas, was wir tun können, um in der Gunst zu wachsen? D.h. zunehmend die spürbare Annahme und das Wohlwollen Gottes erleben. Günstige Gelegenheiten, die unserem Mangel begegnen, oder das andere zunehmend Freude an uns haben oder dankbar für uns sind.

Ich denke ja, wir können etwas tun. Es gibt einen Zusammenhang von zunehmender Weisheit, Alter und Gunst. So lesen wir es über Jesus und Samuel.
Wir sehen aber auch bei Hannah, Samuel usw. Wie Weisheit und Gunst Hand in Hand gehen…

In Spr 8,34f lesen wir (nach der PT): “Wenn du an der Haustür von Weisheit wartest und Sehnsucht hast ein Wort für deinen Tag zu hören, dann wird Freude in dir aufbrechen, wenn du auf das hörst, was ich dir sagen will. Denn die Quelle von Leben ergießt sich jedes Mal, wenn du mich findest, und das ist das Geheimnis in der Lust und in der Gunst des Herrn zu wachsen.”

Wenn wir Gottes Worte empfangen, hören, sie umarmen und so zu Tätern werden, werden die Gunsterweise zunehmen, weil du an die Wahrheit glaubst und entsprechend handelst. Worte der Weisheit führen zu einem Wandel der Weisheit. Zu Beidem - dem Empfangen und dem Handeln motiviert dich der Hl.Geist. Denn ER hat ein sehr großes Verlangen, dass du zunimmst an Weisheit und Gunst, bei Gott und den Menschen.

Meine Praxis:

Bibl. Bsp. Einer ganzen Gemeinde: Apg 2,27