E. Siegfried Kettling nannt diesen Satz einmal den „Geburtschrei“ des neuen wiedergeborenen Menschen. Nicht mehr ICH, und mein Wille sondern Gottes Wille soll geschehen, einfach weil es das Beste ist was uns dann geschehen kann.

Nun, das ist ein wichtiger Aspekt. Gottes Wille, geschieht er einfach, auch ohne mein oder unser Zutun? wenn ich, wie Jesus im Vater unser uns lehrt, entsprechend bitten?
Oder wenn wir den Willen Gottes erbeten, empfangen und ihn umsetzen, beinhaltet das ne Erfolgsgarantie? Oder können wir den erkannten Willen tun und da Erwartete passiert nicht?
Bsp.: so manche Gemeindprojekte und Aktivitäten.

Ist Gottes Wille unabänderlich oder veränderbar, gar verhandelbar?
Manche meinen das, weil doch heute andere Zeiten sind, muss der Wille Gottes in Gemeinden oder dem persönlichen Leben dem Empfinden und Lebensgefühl angepasst werden;
so wie Gesetze dem „Rechtsempfinden“ des Volkes...
Bsp. Sexualethik

Bei B.Johnson stieß ich vor einiger Zeit auf eine interessant Entdeckung. Der bin ich die Tage nachgegangen.

Im griech. gibt es zwei unterschiedliche Begriffe für „den Willen - Gottes“.

1. Der Wille Gottes als unabänderlicher Ratschluss
Griech.: boule
Bsp.: "Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst - diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht.“ Apg 2,22f (s.a. 4,28;20,26)

Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben.“ Eph 1,11f (ähnlich Hebr 6,17)

Die Vaterunserbitte „Dein Wille geschehe“ passt hier nicht, da geht es um den anderen Begriff, doch dazu gleich.
Wir könnten vielmehr danken, „danke für deinen Ratschluss, dass er geschehen ist und vollendet wird. Deine Wiederkunft, deine Vollendung , dein Erlösungsplan“ Und bitten: dass möglichst viele diesen Willen Gottes erkennen und im Glauben darauf reagieren, damit sie ihn nicht für sich persönlich unwirksam machen, weil sie nicht darauf reagieren.
Bsp.: die Pharisäer
„Die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluss Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht, indem sie sich nicht von ihm (Joh d.T.) taufen ließen.“ Luk 7,30

Menschen, auch solche die meinten den Standart für geistliche Erneuerung zu setzen, können den Willen Gottes für sich selbst wirkungslos machen, indem sie sich der geforderten Buße verweigerten.

Interessant ist, dass Gottes Wille Gericht zu vollstrecken, aufgehalten werden kann.
Das ist der rechte Umgang mit Gerichtsprophetien.
Bsp.: Abraham der für Sodom und Gomorrha bittet oder Jona, der das Gericht aufhält, indem er nach einem Umweg bereit ist, Nivie Buße zu predigen. Mit einem mega Erfolg übrigens,

2. Der Wille Gottes als Sein Wunsch und Verlangen an uns
Griech.: telema oder teleo (als Verb)
Bsp.: "Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.“ Rö 12,2

Weil Gott gut ist, will er das Beste für uns. Sein Wunsch und Verlangen: „Lernt in einer neuen Weise zu denken, über euch, Gott, die Welt, das Leben.
Auch hier war Jesus Prototyp und Vorbild.

Gott will, dass alle gerettet werden und zur Erkenntis der Wahrheit kommen (1.Tim 2,4), das wir als Gläubige ein geheiligtes Leben führen (1.Thess 4,2) und wir „darauf achten, dass keiner Böses mit Bösem vergilt. Sondern wir uns vielmehr bemühen mit allen Kräften und bei jeder Gelegenheit, einander und auch allen anderen Menschen Gutes zu tun (1.Thess 5,15 ähnlich 1.Petr 2,15).

Dies geschieht nicht automatisch. Wenn kennen die Tragik, dass Gott immer wieder sein Volk Israel hat sammeln wollen, wie eine Henne ihr Kücken, aber sie nicht wollten (Matth 23,37).
Es reicht auch nicht passiv darauf zu warten, dass Gottes Wille in unserem Leben geschieht.

Vielmehr lehrt Jesus seine Jünger zu beten und zwar als echte Bitte: „Dein Reich (deine Herrschaft) komme und Dein Wille geschehe.“ oder nach der PT: „Manifestiere den Bereich deines Königreichs und bewirke, dass jede deiner Bestimmungen auf der Erde erfüllt wird.“ Matth 6,6
Das ist unser Gebetsauftrag, dafür sollen wir sorgen, damit es geschieht.
„Und eure Frucht wird bleiben, denn was immer ihr meinen Vater bittet, um meinetwillen oder in meinem Namen, ER wird es euch geben (Joh 15,17).
Ein Kommentar dazu der mich ansprach: „Nachdem Jesus die Jünger erwählt hatte, beauftragt er sie beständige Frucht hervorzubringen durch Gebet.“
Die zweite Seite der Medaille ist es, die täglichen Entscheidungen nach dem Verlangen oder Willen Gottes auszurichten. Dabei will uns der Hl.G. in jeder Weise helfen, was wann wo und wie zu tun oder eben auch nicht ist.
Bsp.: Von Ihm weitersagen, Gott will, dass alle gerettet werden.
Für Heilung beten, weil Gott will...Gott will, daß wir Christen in ruhigen stabilen Verhältnisssen leben, darum bitten wir für die Regierung. Er will uns mit Finanzen segnen usw.
Ob der Wille Gottes für uns und andere in Erfüllung geht, hängt von unserer Kooperationsbereitschaft ab.

Wenn wir ihn dann getan haben, ist es nicht mehr unsere Verantwortung.
Bsp. Paulus Missionsdienst.

„Wir schauen zu dir, unserem Gott, mit leidenschaftlichem Verlangen dir zu gefallen und mehr von deiner Güte und Gnade zu entdecken“. Ps 123,3

Das ist Erweckung!