E. Rückblick auf den daheimgebliebenen Sohn im Gleichnis von der Rückkehr des verlorenen Sohnes
Sein Problem mit der Gnade – trotz gleiches Erbanteils griff der der daheimgebliebene Sohn nicht darauf zu. Er erlebte Gnadenmangel – woraus eine bittere Wurzel kommt, Eifersucht, wenn andere augenscheinlich mehr gesegnet werden...darum konnte er sich weder mitfreuen noch mitfeiern, als dem Bruder Gnade widerfuhr.
Spinnen wir die Geschichte einmal weiter. Wie geht es mit dem Heimkehrer weiter, der soviel Gnade erlebt hat...Rettung, Ausstattung, Bevollmächtigung usw. Wie kann er sein Leben, nach dem Durchbruch so gestalten, dass er nicht wie der Daheimgebliebene wird?
Er muss lernen täglich von der Gnade zu leben, sonst hat er die Gnade vergeblich empfangen.

2.Kor 6,1 Als Mitarbeiter aber ermahnen/ernutigen wir auch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt!“
2 Gott sagt ja: »Als es Zeit war, dir meine Gnade zu erweisen, habe ich dich erhört; als der Tag der Rettung kam, habe ich dir geholfen.«1 Seht doch: Jetzt ist die Zeit der Gnade! Begreift doch: Heute ist der Tag der Rettung!

1. Es gibt eine breitgefächerte Bedeutung von Gnade:
Heute beschränken wir uns auf die Gnade als Gunst, Wohlgefallen Gottes, als Gabe und als Quelle aller Segnungen
Wir sind Miterben Christi und haben Zugriff auf das Erbe, dass ER uns erworben hat.
Gott hat uns in Christus alles zur Verfügung gestellt. Alles ist da im Haus des Vaters, auch für den Daheimgebliebenen Sohn. Gottes Vater hausist ein Gnadenhaus.

2.Kor 9,8 Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles habt, was ihr zum Leben braucht, und damit ihr sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt.
10 Derselbe ´Gott`, der dafür sorgt, dass es dem Bauern nicht an Saat zum Aussäen fehlt und dass es Brot zu essen gibt, der wird auch euch mit Samen für die Aussaat versehen und dafür sorgen, dass sich die ausgestreute Saat vermehrt und dass das Gute, das ihr tut, Früchte trägt.
11 Er wird euch in jeder Hinsicht so reich beschenken, dass ihr jederzeit großzügig und uneigennützig geben könnt.

Was hier über Finanzen gesagt wird, gilt für alle Gnadengeschenke. Ob die s.g. Gnadengaben/Geistesgaben oder andere himmlischen Ressourcen:
Weisheit, die von oben kommt, die wir brauchen um den konkreten Sinn und Zweck unserer Gl.prüfungen zu erkennen oder um einen geistlichen Lebensstil zu führen (Ja 1 und 3).
Agapeliebe, die ausgegossen ist in unser Herz. Wir sind mit dem Samen versehen und ER wird dafür sorgen, dass er sich vermehrt
Leidenschaft für Gott.
„All die Liebe du du brauchst ist in mir zu finden! Je größer deine Leidenschaft nach mehr – je größer wird die Belohnung sein, die ich dir geben werde.“ Ps 63,12 TPT

Gott hat die Macht und den Willen uns mit aller Gnade zu überschütten. Er möchte dich sättigen!

2. Aber warum soviel Gnadenmangel in unserem Leben,
warum wenden sich so manche nach machtvollen Gnadenerfahrungen von der Gnade ab und versuchten im Fleisch zu vollenden, was sie im Geist begonnen? Die Galater meinten etwas aus der Alten Bundesordnung tun zu müssen (Beschneidung). D.h. Gnade plus etwas was wir tun müssen... Immer wo unsere Leistung oder Anstrengung dazu kommt, ist das in den Augen Gottes Stolz...
Um aus der Gnade zu leben und mehr Gnadenerfahrungen zu machen, ist aber Demut notwendig.
Jak 4,6 „Er gibt aber desto größere Gnade. Deshalb spricht er: "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade."

Das ist die erste Antwort auf Gnadenmangel mit den verbundenen ernsten Nebenwirkungen, wie wir sie beim daheimgebliebene Sohn im Gleichnis sehen können.

Von der Demut schreibt nun Paulus anhand einer persönlichen Erfahrung.
2.Kor 12,9 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.«5 Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt.
10 Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben und Misshandlungen, Nöte, Verfolgungen und Bedrängnisse ertragen muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Gerade wo Paulus sich um Christi und des Evangeliums willen div. Schwierigkeiten ausgesetz sieht, erlebt er, dass wenn er sich Seiner Schwachheit rühmt d.h. stolz auf sie ist (Hfa) und damit zufrieden ist (NL) sie zur vollen Auswirkung kommt.
Palus erlebt die Gnade in Form von Gottes Kraft in voller Auswirkung/Vollendung .
Gottes Gnade ist alles was er braucht, sie ist ausreichend vorhanden, aber ...wirksam und freigesetzt wird sie durch Demut. Aber auch nicht automatisch, sondern indem wir unser Vertrauen ganz auf IHN setzen und ihn bitten. Demut bittet und empfängt!

Damit kommen wir zur zweiten Antwort, die aus der ersten folgt: Richtiges Bitten!

„ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet; Und selbst wenn ihr euch an ihn wendet, werden eure Bitten nicht erhört, weil ihr in verwerflicher Absicht bittet: Das Erbetene soll dazu beitragen, eure selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen! Jak 4
5 Wenn aber jemand von euch X (z.B. Weisheit) mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden.
6 Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird.
7 Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde,“ Jak 1

Wir streiten und kämpfen, manchmal mit uns selber, unseren Mängeln oder auch mit anderen, das Teil des Erbes zu bekommen, dass uns zusteht und abrufbereit liegt. Gnade aber entzieht sich jeder Anstrengung. Alles will erbeten sein, aber im Glauben und inmitten der Schwachheit, dass ist die wahre Demut, die Gnade anzieht.

Für deinen täglichen Wandel mit Gott nach jedem Durchbruch oder besonderen Gnadenerfahrung gilt:
Alles was dem Vater gehört ist dein...himmlische Weisheit, Liebe, Leidenschaft nach mehr, Finanzen, Gaben des Geistes usw.

Es wartet darauf abgerufen/erbeten zu werden, aber im Glauben und ohne Zweifel, ohne selbstsüchtige Motive.
Die Einsicht, es dabei selber nicht zu schaffen, wirkt wie ein Magnet auf die Gnade und die Kraft kommt zur vollen Wirkung. Wir demonstrieren an einem Bsp., gilt aber für alles andere auch...
Bsp.: Liebe – neben dem was wir in der Agape-Predigt gehört haben, was wir tun können um den Liebessamen in uns zum wachsen zu bringen gilt: „All die Liebe du du brauchst ist in mir zu finden!“ Ps 63,12 Selah
Bittend auf das vorhandene zugreifen...Der Hl.G. setzt frei...plötzlich bist du, reagierst du...übernat.